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Für den Dienst im Ausland
„Eine große Stärke des Bundesnachrichtendienstes ist sein weltumspannendes Netz an Auslandsvertretungen, die bei uns ‚Residenturen‘ heißen. Wir sind auf allen Kontinenten präsent und unterhalten Kontakte zu etwa 450 Nachrichtendiensten in über 160 Staaten. Unsere Residenten vertreten den deutschen Auslandsdienst in den jeweiligen Ländern – sie fördern und fordern die Kooperation und berichten je nach Einsatzspektrum über die Region.
Damit sind die Residenten eine wichtige Säule der Expertise unseres Hauses. Die Kollegen und Kolleginnen leisten auf Basis ihrer jahrelangen Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort einen lebensnahen und aktuellen Beitrag zur differenzierten Lagebeobachtung.
Ich war selbst acht Jahre in verschiedenen Funktionen im Auslandseinsatz und führte Residenturen. Neben der fachlichen und sprachlichen Befähigung war dabei vor allem immer wieder ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick gefordert.
Besondere Verantwortung
Gerade diese Kombination verschiedener Kompetenzen macht die Arbeit reizvoll und spannend. Wenn man kurzfristig in Verhandlungen mit anderen Diensten eintreten und im persönlichen Gespräch vor Ort verbindliche Entscheidungen treffen muss, wird einem die besondere Verantwortung der eigenen Tätigkeit bewusst.
Natürlich ist es so, dass Nachrichtendienste jeweils interessengeleitet ihren nationalen Auftrag verfolgen. Es ist eine besondere Herausforderung, bei der Vielzahl unterschiedlicher Partner eine gemeinsame Basis zu finden und Misstrauen in eine verlässliche Form von 'nachrichtendienstlichem Vertrauen' zu überführen.
Doch die Anstrengung lohnt sich. Denn die komplexen Herausforderungen einer globalisierten Welt erfordern heute zwingend eine engere internationale Zusammenarbeit, um bei schwierigen Themen wie Terrorismus, Migration oder Proliferation voranzukommen. Wie die Zahl und Intensität unserer Kontakte belegt, hat sich der Bundesnachrichtendienst hier über die Jahrzehnte überaus erfolgreich aufgestellt.
Die Kunst der Verhandlung
Unsere Leitlinien sind dabei zum einen die außen- und sicherheitspolitischen Zielsetzungen Deutschlands sowie zum anderen die rechtlichen Rahmenbedingungen der Auftragserfüllung. Diese von der Bundespolitik vorgegebenen Parameter bestimmen den Aktions- und Verhandlungsradius des BND.
Michaela, BND-Residentin:
"Der BND wird für seine Expertise geschätzt."
Die Kunst liegt darin, in der internationalen Zusammenarbeit eine geeignete Schnittmenge mit der Interessenlage des Partners herzustellen. Meine Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit zahlreichen Nachrichtendiensten haben mir immer wieder gezeigt, dass der BND insbesondere für seine differenzierte und belastbare Expertise geschätzt wird.
Und auch wir könnten die uns gestellten Aufgaben wie die Aufklärung des Internationalen Terrorismus oder global agierender Proliferationsnetzwerke ohne internationale Kooperationen nicht zuverlässig erfüllen. Somit dient die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit auch der Inneren Sicherheit in Deutschland.“