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Intelligence Professionals

Mit dem speziell auf Nachrichtendienste zugeschnittenen Masterstudiengang Intelligence and Security Studies, bringt Thilo sein nachrichtendienstliches Wissen auf ein neues Level.

Portrait eines Mannes mit dem Blick nach vorne

Nachrichtendienstliches Wissen auf Masterniveau

In Thilos Leben stand immer irgendetwas an. Langeweile kennt er nicht. Ganz im Gegenteil: Nach dem Abitur hat er sein duales Studium am Fachbereich Nachrichtendienste an der Hochschule des Bundes aufgenommen und ist seither in verschiedenen Tätigkeiten im Ausland aktiv gewesen. „Wann immer ich zurückdenke, war ich an Auslandsvertretungen eingesetzt oder habe mit anderen Nachrichtendiensten gemeinsame Operationen auch in Krisenregionen durchgeführt.“

Jetzt – knapp zwanzig Jahre nach dem ersten Studium – möchte er sein nachrichtendienstliches Wissen auf eine neue Stufe heben und zu­künf­tig mehr Führungsverantwortung übernehmen.

Dafür geht er zurück an den Fachbereich Nachrichtendienste an die Hoch­schule des Bundes, wo er als einer der Ersten den neuen Master­studiengang Intelligence and Security Studies (MISS) absolviert, der gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr angeboten wird – ein auf die Arbeit der Nachrichtendienste zugeschnittener universitärer Studiengang.

„Ich wollte an das anknüpfen, was ich 18 Jahre lang gemacht habe, ohne den Bezug zur nachrichtendienstlichen Praxis zu verlieren“, erzählt Thilo. „Das wäre an einer ‘normalen‘ Uni nie möglich gewesen.“

Neue Zugänge zu sicherheitsrelevanten Themen

Die Studieninhalte sind dabei so vielfältig wie der Auftrag des BND selbst – angefangen bei verschiedenen Auswertungs­methoden und Führungstechniken bis hin zur Geschichte und den rechtlichen Rahmenbedingungen von Nachrichtendiensten. Durch diesen Mix nähern sich die Master-Absolventen sicherheitsrelevanten Problemen und Entwicklungen aus mehreren Perspektiven an und machen sich dabei das Wissen der unterschiedlichen Fachdisziplinen zunutze. „Dieses Zusammenspiel bringt den BND voran und bündelt unsere Fähigkeiten“, so Thilo.

Thilo, Masterstudent beim BND:

„Erst das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fachdisziplinen bringt den BND voran."

Welches Thema ihn während des Studiums besonders fasziniert hat, war nicht – wie man vielleicht vermuten würde – die wissen­schaftliche Auseinandersetzung mit Informationsgewinnung, sondern die rechtlichen Möglichkeiten eingebettet in die parlamentarische Kontrolle des BND. „Als Nachrichtendienst tragen wir eine besondere Verantwortung. Da genügt es nicht nur zu wissen, wo unsere Grenzen liegen. Wir müssen auch immer unsere Kultur, in der wir leben, und unsere Werte vor Augen haben, um zu verstehen, wie weit unsere Befugnisse reichen.“

Vor allem beim Führen von Quellen und der Auswertung nachrichtendienstlicher Informationen werden die ver­mittelten Studieninhalte Thilo viel Sicherheit gegeben. „Mit diesem zusätzlichen Wissen im Gepäck gehe ich nochmal anders an Aufgaben heran.“

Teambuilding unter Sicherheitsbehörden

Die größte Stärke des MISS sieht Thilo in der Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Sicher­heits­behörden zu vernetzen. „Im Studiengang waren junge Offiziere aus der Bundeswehr, die mit dem Studium ihre militärische Perspektive erweitern konnten.

Es gab aber auch Studierende aus den anderen Nachrichtendiensten Deutschlands. Die haben schon viel erlebt und zu ganz anderen Themengebieten wie dem Rechts- und Linksextremismus oder der Spionageabwehr gearbeitet – das hat meine Sicht auf die Dinge auch nochmal verändert.

Dadurch wird nicht nur das Studium vielseitiger, sondern wir entwickeln auch ein Gemeinschaftsgefühl. Das stärkt die Zusammenarbeit und kann für die Zukunft der deutschen Sicherheitsarchitektur nur von Vorteil sein.“

Zeit sich zu bewähren

Thilo ist mittlerweile auf der Zielgerade seines Studiums und hat nur noch seine Master-Arbeit abzugeben. Danach beginnt für ihn die praktische Bewährungszeit im BND. Für jeweils ein halbes Jahr hospitiert Thilo in zwei verschiedenen Bereichen, bevor er dann bei seiner neuen Stelle anfängt. Wo es für ihn hingeht, steht bereits fest: „Passend zu meinem Erfahrungsschatz werde ich in der operativen Aufklärung einer Region eingesetzt, die ich wie aus dem Effeff kenne, nun aber mit einer deutlich breiteren Perspektive und wissenschaftlichem Rüstzeug bearbeiten.“