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Überall Satelliten
„Über unseren Köpfen kreisen fast 3.000 aktive Satelliten. Manche beobachten die Erde, andere leiten Daten weiter.
Wie wichtig der Weltraum für jeden Einzelnen von uns ist, wird aber erst klar, wenn man sich die Satelliten wegdenkt. Ob Smartphones, Navis oder Finanzgeschäfte – nichts würde mehr funktionieren.“
In Jans Welt dreht sich alles um den Weltraum – und das nicht erst seit gestern. „Wann immer ich als Kind Zeit hatte, habe ich mir mein Teleskop geschnappt und gemeinsam mit meinem Kumpel die Sterne beobachtet“, erzählt Jan.
Neue Militärpotenziale
Das Weltall ist längst ein umkämpfter Raum geworden. Immer neue weltraumgestützte Technologien erweitern das Fähigkeitsspektrum von Unternehmen und Staaten. Weil der Weltraum niemandem gehört und wenige verbindliche Vereinbarungen zu seiner Nutzung existieren, nimmt ein ungezügelter Konkurrenzkampf zwischen Staaten Fahrt auf.
25%Anteil militärisch genutzter Satelliten
Auch für Nachrichtendienste ist das Thema wichtig: Im Weltraum stationierte Systeme liefern zahlreiche Informationen. Mit ihnen können Objekte bis auf Zentimetergröße aufgespürt werden. Kein Wunder, dass das Interesse an ihren Daten so groß ist.
Und genau hier kommt Jan ins Spiel: Mehrere Jahre hat er im Forschungsbereich einer Uni gearbeitet – Tag und Nacht Weltraumaktivitäten im Blick gehabt. Aber irgendwann hat es ihn dann zum BND gezogen, weil er näher an die Praxis wollte.
Mittlerweile gehört Jan bei uns zu den „Seniors“ im Bereich der Weltraumaufklärung und kennt das Geschehen im Orbit besser als jeder andere in seinem Team. Sein Fachwissen aus der Luft- und Raumfahrttechnik nutzt er täglich und kann es immer weiter ausbauen. Manchmal sind sein Team und er für nachrichtendienstliche Analysen das Zünglein an der Waage.
Wissen, was im Weltall vor sich geht
Jan erinnert sich noch gut an einen bestimmten Fall: In einer Krisenregion, in der mehrere NATO-Partner stationiert waren, spitzte sich der politische Konflikt immer weiter zu. Jan beobachtete damals schon mehrere Tage lang die Satellitenbewegungen über der betroffenen Gegend. Dann stimmten ihn einige Daten plötzlich nachdenklich.
Jan, Analyst beim BND:
„Ich wusste, dass die Satellitenbahn nicht ohne Grund geändert wurde."
„Es kommt immer mal vor, dass Satelliten ihre Umlaufbahn ändern. Als die Bahn eines hochauflösenden Aufklärungssatelliten aber an zwei aufeinanderfolgenden Tagen geändert wurde, wusste ich, dass es sich nicht um ein normales Manöver handeln kann. Zumal es einen militärischen Satelliten betraf, der einem Land gehörte, das in den politischen Konflikt involviert war.“
Jan war sofort alarmiert. „Ich griff gleich zum Hörer und rief meine Kollegin in der Länderauswertung an. Wir nutzten unsere speziellen Systeme um mehr zu erfahren und forderten zudem von unseren Quellen vor Ort neue nachrichtendienstliche Informationen an.“
Jemand mit jahrelanger Erfahrung und Expertise wie Jan weiß, worauf er achten muss. „Am Ende waren wir uns sicher: Die Satellitenbahnen wurden nicht ohne Grund angepasst, sondern weil in der Region gerade ein Militäreinsatz vorbereitet wurde.“
Rechtzeitig informiert
Jans Informationen und Berichte waren für die Analystinnen und Analysten aus dem Länderbereich immens wichtig. Obwohl sie Experten darin sind, Entwicklungen politisch und militärisch einzuschätzen, kam es in diesem Fall auf Jans Fachwissen an. „Die Kollegen hatten das Gebiet zwar schon länger im Fokus, aber bisher keine handfesten Hinweise auf eine bevorstehende Militäraktion.“ Jan lieferte zum richtigen Zeitpunkt den entscheidenden Hinweis.
Durch Jans Informationen konnte der BND die Bundesregierung und Partner in der Region rechtzeitig über den bevorstehenden Militäreinsatz informieren. Erfahrungen wie diese zeigen, wie gut Spezialisten wie Jan und sein Team zur Erfüllung unseres Auftrags beitragen.