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Verlässliche Informationsquellen erschließen
Ohne gute Informationsquellen kann der BND seinen Auftrag nicht erfüllen. Diese zu gewinnen, ist aber gar nicht so einfach und mit viel Verantwortung verbunden. Deshalb ist Sebastian angespannt, als er im Zug nach Frankfurt sitzt. Wird alles glattgehen? Haben er und Aylin auch wirklich an alles gedacht?
Sebastian, Operateur beim BND:
„Menschen als Informationsquellen zu gewinnen, ist mit großer Verantwortung verbunden.“
Angefangen hatte alles knapp acht Wochen zuvor. Sebastian hatte von einer seiner Quellen einen Tipp auf eine Person bekommen, die gute Einblicke in das Rüstungsprogramm eines Staates haben soll, über den der BND die Bundesregierung auftragsgemäß informiert. Der Tipp klang gut. Das Persönlichkeitsprofil der Zielperson ließ darauf schließen, dass sie zu einer Kooperation mit dem BND bereit sein könnte.
Aber da kann man sich vor dem ersten Kontakt nie wirklich sicher sein. Zudem gab es noch ein Problem: Sebastian fand über seine Quellen und eigene Recherchen nicht heraus, wie die Zielperson kontaktiert werden könnte. Er hatte nur einen Namen und eine veraltete Adresse. Immerhin war die Adresse in Deutschland, in der Nähe von Koblenz. Damit hatte Sebastian noch einen Trumpf im Ärmel - und der hieß Aylin.
Einsatz unserer Verbindungsbeamtin
Aylin arbeitet an einer Außenstelle des BND im Rhein-Main-Gebiet als offizielle Verbindungsbeamtin zu anderen deutschen Behörden sowie zu Firmen. Sie darf im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen, die die Arbeit des BND regeln, auch Hintergrundinformation zu Zielpersonen abfragen.
Aylin ist gut in ihrem Job. Sie ist schon lange dabei und hat über die Jahre viel Erfahrung und gut funktionierende Arbeitsbeziehungen aufgebaut. Und obwohl sie bei ihren Recherchen alle Register gezogen hatte, inklusive eine Erkundung vor Ort bei der bekannten Adresse, konnte sie nicht mehr in Erfahrung bringen, als dass die Person bis vor einem Jahr dort gewohnt hatte, jetzt aber nur noch sporadisch zu geschäftlichen Besuchen nach Deutschland kommt. Deshalb hatte sie auch eine Anfrage gestartet, damit sie informiert würde, wenn die Person in den Schengen-Raum einreist. Aber ohne Erfolg. Alle Ansatzpunkte waren ins Leere gelaufen.
Gemeinsam zum Erfolg
Bis gestern. Gestern hatte Aylin die Information erhalten, dass die Zielperson heute Abend über den Frankfurter Flughafen einreisen würde und daraufhin sofort Sebastian angerufen. Beide hatten besprochen, wie ein Kontakt hergestellt werden könnte. Letztlich hatten sie sich für ein Vorgehen entschieden, mit dem Aylin schon gute Erfahrungen gemacht hatte. Und deshalb war Sebastian jetzt auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen.
Aylin hatte noch gestern ihren Kontakt am Flughafen gesprochen und mit ihm abgestimmt, die Zielperson nach der Einreise zu einem vereinbarten Treffpunkt zu bitten. Dort würden Aylin und Sebastian diese ungestört und ganz offiziell als BND-Angehörige ansprechen und einen ersten Kontakt herstellen können. Der Schutz und die Sicherheit der Zielperson ist dabei immer oberstes Gebot. Nichts darf die Person in Gefahr bringen, sonst würden sie die Aktion sofort abbrechen.
Der erste Kontakt
Am späten Nachmittag nimmt Aylin Sebastian am Flughafen in Empfang und bringt ihn direkt zum vereinbarten Treffpunkt. Dank Aylins eingespielter Zusammenarbeit mit ihren Kontakten vor Ort klappt alles reibungslos und Sebastian kann zum ersten Mal mit seiner potentiellen neuen Quelle reden. Jetzt ist alle Nervosität verflogen, Sebastian ist in seinem Element.
Falls die Zielperson zu einem weiteren Kontakt bereit ist, gewinnt Sebastian mit Aylins Hilfe eine wichtige neue Informationsquelle für den BND - wenn die Zugänge der Zielperson zu den gesuchten Informationen tatsächlich so gut sind, wie der ursprüngliche Tipp versprochen hat. Das herauszufinden würde noch eine Menge Arbeit bedeuten, aber der wichtige erste Schritt ist getan.